Mittwoch, 4. Juli 2012

Die drei Musicaloris-Gesetze

...oder: Mal was für die Nerds


Eigentlich habe ich mehr zum Spaß angefangen, ein wenig Lebenserfahrung in Form von "Gesetzen" zu gießen. Und weil das eigene Ego befriedigt sein will, benannte ich sie gleich mal nach mir. Es geht um Dummheit und Menschen. Und so.

Die drei Musicaloris-Gesetze lauten (leicht optimiert von ihrer ersten Version, mit Link zur Originalformulierung):
  1. Kein Beruf, kein Hobby und kein Musikgeschmack schützt vor Dummheit. (Link)
  2. Der Umfang der genossenen Bildung, auch akademischer Natur, verhält sich proportional zur Wahrscheinlichkeit, dumm zu sein oder zu werden ("Fachidioten-Syndrom"). (Link)
  3. Missstände verlieren proportional zum Quotienten aus Entfernung zu Dummheit an subjektiver Relevanz. (Link)
Die Gesetze lassen sich mathematisch wie folgt formulieren:

Zu (1):
Sei B die Menge aller möglichen Freizeit- beruflichen und Lebensbeschäftigungen, inklusive der persönlichen Präferenzen hinsichtlich Musik, Filmen, Essen, Trinken und sexueller Techniken und Orientierungen, so gelte:


B ⊃ SD


wobei SD alle Elemente aus B enthalte, welche vor Dummheit schützen [Wikipedia]. Dann gilt (erstes Musicaloris-Gesetz!):


SD = Ø





Zu (2):
Sei BG der Grad der genossenen Bildung eines Menschen. Analog zur Definition des Intelligenzquotienten [Wikipedia] sei


BG = 100

der durchschnittliche Bildungsgrad der betrachteten Personengruppe. Die Größe BG sei normalverteilt [Wikipedia]. Der maximal vom betrachteten Menschen erreichbare BG sei definiert als BG,max.
Nun bezeichne  P(BG)  die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit dem bezeichneten BG dumm sei. Dann gilt (zweites Musicaloris-Gesetz!):

P(BG) ~ BG / BG,max

Anmerkung: Die Anpassung der direkten Proportionalität zu BG ist notwendig, um Wahrscheinlichkeiten  >1 zu vermeiden.

Zu (3):
Ein Missstand sei definiert als ein von rechtlicher und/oder moralischer Seite generell für falsch erachtetes Ereignis.
Sei Rsubj,Miss die subjektive Relevanz, die einem Missstand, zugewiesen wird. Sei weiterhin dMiss der Abstand des Missstand-ortes von der Lebenswirklichkeit des betrachteten Menschen. Sei außerdem Blöd der Grad an Dummheit der betrachteten Person. Dann gilt (drittes Musicaloris-Gesetz, implizit!):


Rsubj,Muss ~ dMiss/Blöd


Das ist insofern bedeutend, als dass der Parameter 'Bösartigkeit des Missstandes' nicht in der Rechnung auftaucht, obwohl ja - gefühlt - z.B. im Falle eines Verbrechens die Schwere des Verbrechens zu dessen Relevanz zumindest beitragen sollte. Durch das 3. Musicaloris-Gesetz jedoch wissen wir nun, dass die subjektive Relevanz eines Missstandes - ungeachtet dessen 'Schwere' - nur von der Größe des persönlichen Horizontes (als abstrakte Umschreibung des Quotienten) abhängt. Konkret heißt das:


Dass der Nachbar Justin Bieber hört, ist viiiiiel wichtiger/schlimmer als die sterbenden Kinder in den Goldminen von Burkina Faso.

Nur so als Beispiel. Hauptsache, die Uhr mit Goldrand ist nicht so teuer.



Das dritte Musicaloris-Gesetz lässt sich natürlich auch explizit schreiben. Verwenden wir dafür das oben erwähnte Bild des persönlichen Horizontes, dessen Radius wir als Rhor definieren, so gilt (dreieinhalbtes Musicaloris-Gesetz!):


Blöd ~ 1/Rhor


Der einzige Schwachpunkt dieser Ausführungen ist nun die fehlende Definition von 'Dummheit' (bestimmt ^^). Doch dieses Internet wäre nicht dieses Internet, wenn es darin nicht eine zumindest gut klingende Definition dazu gäbe: [Wikipedia].

2 Kommentare:

  1. Ich machs mal hier im Blog.

    zu 1.) Die Aussage ist unsinnig. Die Subjekte Beruf, Hobby, Musikgeschmack stehen in keinerlei Verbindung mit dem Prädikat "Dummheit". Das wäre etwa so, wie wenn man aus den Einzelaussagen "Vögel singen." "Der Kölner Dom läutet." den Satz bildet: "Die singenden Vögel verhindern nicht das Läuten des Domes." Ist ohne Sinn.

    zu 2.) Ist falsch. Die sog. "Fach-Idiotie", wäre, wenn sie den "Dummheit" ist, die Ausnahme, und nicht die Regel.

    zu 3.) Ist wohl richtig, aber trivial - siehe das Biber-Beispiel :-)

    Das größte Problem ist natürlich, wie selber zugegeben, die Definition von "Dummheit"!

    Nette Idee das Ganze, zumal mit der mathematischen Ausformulierung...

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  2. Lieber Reinhart,
    Es freut mich, dass du die Unsinnigkeit meiner Aussagen erkennst :-) Das Ganze war höchstens im Ansatz ernst gemeint, also insofern dass es Phänomene geben mag, die - bei "richtiger" Betrachtung - zu "Gesetze" wie den vorgestellten führen können. Und natürlich war es mal lustig zu sehen, wie imperativ auch inhaltlicher Mist daher kommen kann, wenn man ihn mathematisch ausdrückt :)

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