Mittwoch, 5. September 2012

Leben heißt Revolte!



LEBEN HEIßT REVOLTE

schreit mir das Graffiti von der Mauer auf der anderen Kanalseite aus zu. Ich beschließe, dem sofort Folge zu leisten (sic!) und es nicht zu fotografieren.

Es ist der letzte Tag unseres Urlaubs in Wien, und wir haben ihn mit ausschlafen und dem Technischen Museum verbracht. Danach - wir wurden von der Schließung um 18 Uhr vollkommen überrascht - stillten wir unseren Hunger spontan in einer vorsichtig formuliert bodenständig aussehenden Pizzeria, die von einem äußerst mürrischen Italiener betrieben wurde. Dieser stellte sich dann jedoch schnell als Hersteller unglaublich großer und wirklich leckerer Pizzen heraus. Auch das eine Wiener Erfahrung: Das beste Essen und die beste Stimmung findest du abseits aller vom Reiseführer empfohlenen Straßen und Gegenden. Aber nur, wenn du es nicht erwartest.


Danach erfüllten wir noch den letzten Punkt der vor der Reise zusammengestellten Liste, die Republik Kugelmugel am Wiener Prater, quasi direkt hinter dem weltberühmten Riesenrad. Hierbei handelt es sich um ein äußerst skurriles Kunstprojekt inklusive Stacheldrahtzaun und dem häufigen Gebrauch von Faschismusvorwürfen.


Der knuffige Hase unten im Bild heißt Monsieur Lapin und hat auch ein Blog!
Da der Abend noch jung und wir nicht weit vom Donaukanal waren, beschlossen wir eben diesem noch einen Besuch abzustatten, schließlich hatte er uns schon vor ein paar Tagen an anderer Stelle mit wundervoller Graffiti und einer geradezu parisesken Mischung aus Hässlichkeit und Charme überzeugen können...




Also los, vorbei an glitzernden Tänzergraffitis und "DIE GURKEN SCHLAGEN ZURÜCK-Gemälden (in feinster Star Wars Manier,versteht sich) , immer der gerade eingesetzten Livemusik nach...









Die Lichter spiegeln sich auf dem brackig-unruhigen Wasser, wir passieren zu Szenekneipen umgebaute Imbissbuden - nimm das, Marco Polo! Schließlich setzen wir uns vor der Quelle der Livemusik auf die Kanalmauer. Es spielt eine Kombination aus Gitarre, Akkordeon, Geige, Bass und Schlagzeug, die ihre folkartigen Stücke im tiefsten Wiener Dialekt anmoderiert, sie dann aber in tadellosem Französisch und Englisch spielt.

Die Musik ist gut, die Stimmung perfekt. Meine Liebste lehnt sich an mich, wir genießen den Moment.... und das Graffiti gegenüber sagt LEBEN HEIßT REVOLTE. Na klar, denke ich. Also raffe ich mich auf, greife zum Handy, und schreibe diesen Text. Mit meiner Liebsten auf dem Schoß. Bis das Konzert vorbei ist.

Und dann like ich die Band auf Facebook.


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Die Band findet ihr hier: http://www.cajunredstars.at

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